Christof Nardin (Homestory)
zurück.Ein Streifzug durch den zeitlosen Lebensmittelpunkt von Christof Nardin. Ein Sammler zwischen den Medien. Er ist Gründer von Bueronardin, ein Studio für Grafik Design und alle Medien. Er gibt Einblicke in einen fluide Alltag in dem Arbeit und Freizeit manchmal keine Gegensätze darstellen müssen.
An diesem Ort gibt es keinen Zufall, jedes Objekt ist bewusst gewählt. Vom Foyer ins Besprechungszimmer. Künstler:innen-Publikationen in Reihen angeordnet. Kunstwerke in Korrespondenz. Der Geruch von wilden Rosen.„Meine Tage beginnen mit meiner Hündin Ida: wir begrüßen uns ausführlich. Dann entscheide ich mich zwischen Radfahren, Turnen, Yoga oder Kaffee. Manchmal auch direkt zum Schreibtisch. Kaffee wird ausführlich getrunken.“ Die Kaffeemaschine ist hier Teil des Teams. „Mein Leben habe ich so organisiert, dass das Studio hier im 6. Bezirk die Zentrale ist.“ Arbeiten, Sport, Dinner, Parties. In diesen Räumen finden sich überall spezielle Gegenstände, Geschenke oder “Trophäen” aus der Zusammenarbeit mit Künstler:innen.
Biedermeier meets Designklassiker Christof Nardin ist Sammler. Die Geschichten reichen um die ganze Welt. „Schönes, Skurriles, Kleines, Großes, Praktisches, das ich von meinen Reisen mitgebracht habe. Biedermeier meets Designklassiker.“ erzählt er. Auch die Kunstsammlung erstreckt sich über die ganze Wohnung. Ein Blick im Vorbeigehen. Eine Arbeit von Elisabeth Wild, Friederike Feldmann, Siggi Hofer, Bernhard Buhmann, Iris Andraschek, Paul de Florian u.a. Eine Art Wohnzimmer grenzt an. Die Wand mit Büchern bedeckt. „ Ich arbeite eigentlich in all diesen Räumen für unterschiedliche Tätigkeiten. In den letzten 15 Jahren haben wir viele Bücher und Kataloge gestaltet, gemeinsam mit Kurator:innen und Architekt:innen Ausstellungen entwickelt, Shops, Repräsentanzen. Visuelle Identitäten und Branding sind Aspekte, die uns immer mehr interessieren: die Werte von Unternehmen, ihre Strategien, Ziele und Haltungen auf die visuelle Ebene zu übertragen und zu kommunizieren.“. Die elegante Rudermaschine ist eine Anlehnung an die von Francis Underwood in House of Cards. Der Couchtisch, eine Arbeit der Künstlerin Anna Paul, über den sich ein großgewachsener Baum biegt. „Der Avocadobaum ist aus der ersten Avocado entwachsen, die ich in Wien zu Guacamole verarbeitet habe. Inzwischen ist er über mich hinausgewachsen.“
Vienna Design Week. Durch eine Flügeltür ins Büro. Die Regale als Archiv vergangener Projekte.„Das Bueronardin ist ein Studio für Grafik Design und alle Medien, das ich 2007 nach meinem Studium an der Angewandten gegründet habe. Unerwartet bin ich in Wien sesshaft geworden. Das ausführliche Reisen, manchmal auch um den ganzen Winter in der Sonne zu verbringen, ist mir sehr wichtig. Mit dem Laptop kann man überall arbeiten. Mein Team ist in Wien oder unterwegs mit im Boot„ erzählt er lächelnd. Ein kleines Team, von 5 Leuten in ständiger Kooperation Netzwerk mit Leuten aus den verschiedensten Disziplinen. Aktuell arbeitet das Team des Büro Nardin an der Vienna Design Week 2023, einer umfangreichen Kampagne, in der wir uns vor allem auf den Festivalbezirk Leopoldstadt beziehen. Die Design Week steht auch für eine Öffnung in die ganze Stadt hinein. Es geht um die Idee von the City full of Design, in Bilder übertragen, um das Befruchten und Inspirieren.“.
Zur Person
Im Jahr 2007 gründete er Bueronardin (http://bueronardin.com), das den Fokus auf Grafik-, Kommunikations- und Informationsdesign in den Bereichen Kunst, Kultur, Forschung und Creative Industries legt. Bueronardin beschäftigt sich mit Ausstellungsgestaltung, Signaletik, Buchgestaltung, Corporate Design, Web und Interface Design. Bueronardin besteht aus einem kleinen Team und setzt auf ein großes Netzwerk. Das Studio für visuelle Kommunikation zählt zu den renommiertesten Österreichs.
(Erschien in Kurier Wohnen 2/23)