I wish i would have been a better friend to you — Fern

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Das hier beginnt mit keinem Anfang, weil es niemals einen geben wird. Das Außen schreit. Ein Spiegelbild bricht. Durch die Wahrnehmung verläuft ein Riss, der sich hin und her biegt. Dort zwischen den leisen Tasten befindet sich ein Ort, an dem Worte nichts sagen, an dem Dinge nichts heissen, an dem Sätze nichts meinen, an dem die Sprache ein-, und ausschließt. Die Grenzen sind aus Milchglas gebaut, die Struktur durchlässig. Manchmal kann man durchschauen. Die Scherben wurden schon lange weggeräumt. Die Hände vor die Augen und Ohren. Der Horizont steht hier verkehrt. Konstanten im freien Fall. Neben dem Mond geht ein zweiter auf. Unter der sprachlichen Barriere hat sich ein Plateau geformt. Mögliche Erinnerungen an Geschehnisse, nur wenige Spuren sind geblieben, hier und da und irgendwo anders auch. Fern: ein Name, ein Ausbruch, eine Pflanze ohne Blüten. Ein Versuch diese Spuren auszusprechen. Die Worte stehen im Weg. Ein Gegenstand fällt. Das Lachen hallt im Echo nach, während die Töne kollidieren. Es könnte eine Geschichte in 4 Kapitel sein. Eine Geschichte einer Spaltung, einer Flucht, einer Auflösung. Eine Tür geht auf und wieder zu. Oder eben nicht. Die Bilder verwelken auf den Lippen, noch bevor sich diese bewegen wollen. Die Konturen der Begriffe werden vage, lösen sich im Klang auf, der sich um das Unsagbare legt, manchmal dahinter, manchmal davor. Eine Form vergeht. Die Realität beginnt zu kippen, hier und da. Das Aussen schreit, während das Innen zerbricht. Manchmal wie ein Trip, manchmal so banal es nur sein will. Die Blicke lassen das Trommelfell zerplatzen, von denen die auf der anderen Seite stehen. Es ist eine Erzählung ohne sichtbare Figuren. Die Eine mit Worten, die Andere mit Sound. Wer ist wirklich da gewesen? Man denkt an Alles und Nichts. Erzählung und Dialog lösen sich ineinander auf. Geschichten als Heilung. Anderes als Fußnoten. Diese eine Melodie als Heimsuchung. Wenige Andeutungen formulieren die Bewegungen ohne zeitlichen Verlauf. Erst hinter der Sprache beginnen die Bilder, die Erinnerungen von etwas was man sich nur vorstellen kann. Die Begriffe fallen aus der Form. Das Ausgesprochene wird nicht reichen. Nur die Bilder hallen nach. Das hier ist kein Ende, weil es niemals eines gegeben hat.

EN - Translated by Emily Sarsam

This here doesn’t begin with a beginning, because there will never be one. The outside screams. A reflection breaks. A crack runs through the perception, bending back and forth. Over there, between the silent keys, lies a place where words, things and sentences mean nothing, and where language includes and excludes. The boundaries are built of translucent glass and permeable structures. Sometimes one can look through them. The shards have long been cleared away. Hands covering eyes and ears. Here, the horizon is upside down. Constants in free fall. Next to the moon a second one rises. A plateau has formed under the language barrier. Possible memories of events, only a few traces have remained, here and there and somewhere else too. Fern: a name, an outbreak, a plant without flowers. An attempt to pronounce these traces. The words are in the way. An object falls. A laughter echoes as the sounds collide with one another. It could be a story in 4 chapters. A story of a separation, an escape, a disintegration. A door opens and closes again. Or it doesn’t. The images wither on the lips even before they can even move. The contours of the concepts become vague and dissolve in the sound which wraps itself around the unspeakable. Sometimes behind it, sometimes in front of it. A form fades away. Reality begins to tilt, here and there. The outside screams while the inside breaks. Sometimes like a trip, sometimes as mundane as it desires to be. The glances burst the eardrums of those who are on the other side. It is a narrative without visible figures. One verbal, the other sonic. Who has really been there? One thinks of everything and nothing. Narration and dialogue dissolve into one another. Stories for healing. Different from footnotes. The melody as a search for home. Few hints formulate the movements without temporal progression. Only after language do images begin to form, creating memories of something that can only be imagined. The terms escape their form. What is expressed will not suffice. It is the images that continue to echo. This here isn’t the end, because there never was one to start with.

(Erschienen als Teil der Ausstellung: FERN „i wish i would have been a better friend to you“, Aussenstelle Kunst, 2023)