Violetta Ehnsperg (Homestory)

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Draußen, etwas abgelegen in einem versteckten Hinterhof hat sich die Malerin Violetta Ehnsberg ein Universum in einer ehemaligen Schlosserei geschaffen. Als Zwischennutzung mit wechselnden UntermieterInnen werden auf einer Fläche von 500 Quadratmetern Wohn-, und Arbeitsfläche kombiniert. Ein Besuch.

Noch bevor die Augen das Ausmaß der Atelier-Räume erschließen können, eine kurze Tour von unten nach oben. Die Fläche der ehemaligen Schlosserei strukturiert sich über zwei Stockwerke. Am Weg: verschiedenartig gestaltete Räume, Textiliensammlungen, sich überlagernde Teppiche, Bilder der Künstlerin selbst. Unten angekommen in einem offenen Raum, der auch durch ein paar parkende Rettungswägen zuerst an eine riesige Garage erinnert, öffnet nach ein paar Schritten den Blick auf einen der vielen Arbeitsplätze der Künstlerin. Unten im Erdgeschoss befindet sich das Atelier, in dem die Malerin Violetta Ehnsberg hauptsächlich malt. Der klassische Tag: Violetta bringt ihren Sohn in die Schule, danach beginnt sie zu arbeiten. „Im oberen Stock mache ich eher textile Arbeiten und unten male ich, aber eigentlich arbeite ich überall“ erzählt sie “mit Kind ist es auch sehr angenehm, weil ich kann hier auch arbeiten wenn er oben schläft.“ Seit fünf Jahren lebt die Malerin Violetta Ehnsberg mit wechselnden MitbewohnerInnen in der ehemaligen Schlosserei, die als Zwischennutzung vermietet ist. Gemeinsam mit dem Partner wurden die Räumlichkeiten über die Jahre hergerichtet.„Das Objekt war groß und günstig und ich finde es hier ideal zum arbeiten.” Als die beiden das Objekt gefunden haben war es noch leerstehend, heruntergekommen, auf den Fotos im Internet war kaum etwas zu erkennen.“Oben und unten gibt es keine Nachbarn, man ist eigentlich ganz alleine, keiner beobachtet dich und man kann machen was man will" erzählt Violetta über die Vorteile des Hauses. "Regelmäßig veranstaltet Violetta als Gastgeberin große Dinners "Ich habe einen riesigen Kostümfundus hier, die Leute können sich einkleiden und es gibt auch immer ein Gruppenfoto. Ich liebe es ein Setting zu schaffen und da sind meine Bilder und Installationen bereits Teil davon. Irgendwann möchte ich ein Foto-Buch daraus machen, über die 5 Jahre die wir hier waren. " erzählt Violetta. Irgendwann wird das Objekt abgerissen werden, wann ist noch unklar.

Autonomie der Komposition. Violetta Ehnsberg arbeitet meist spontan, ganz ohne Entwürfe."Ich male ausschliesslich abstrakt und versuche mit meinen Bildern auch keine Geschichte zu erzählen. Farbraum und Komposition müssen autonom funktionieren, ohne dabei einen konkreten Inhalt oder Background einfliessen zu lassen.“ erzählt sie vor einer Serie an Bildern stehend, an der sie gerade für die nächste Ausstellung arbeitet. „Beim abstrakten Malen muss man immer von neu anfangen, es gibt keinen Anhaltspunkt. Total frei und das ist mir auch wichtig. Es ist immer eine neue Herausforderung mit einer weißen Leinwand anzufangen und nicht zu wissen was entstehen wird. Aber es ist schon immer dergleichen Farbraum, die grellen hellen Farben. Das wechselt fast nie. Aktuell arbeite ich an drei Ausstellungen, „ erzählt Violetta und deutet dabei auf eine Reihe an Bildern die an der Wand lehnen "es soll eine Serie werden für die kommenden Ausstellungen.

Der Schrein für den Hausgeist. Ein Stock höher. Man sieht weitläufige Räume mit Teppichen ausgekleidet, bunte Farben, die eigenen Malereien lehnen hier sichtbar an der Wand. Hier fällt der Blick auf eine weitläufige Dachterasse auf der gerade textile Arbeiten zum Trocknen hängen. Innen und Außen verbinden sich in einem Bild. Aus einem Lichtschacht fließt eine Installation die in ihrer Form an Regen im Stillstand erinnert. Hier wurden persönliche Artefakte und Materialien miteinander kombiniert und stehen von der Herangehensweise im Kontrast zur Malerei.“Malen und Installation sind für mich zwei getrennte Elemente, bei der Installation geniesse ich es auch eine persönliche Geschichte zu erzählen, hier sind Erinnerungsstücke, Spielzeug aus meiner Kindheit eingearbeitet." Als Ergänzung dazu was in der Malerei nicht stattfindet. Ein weiteres zentrales Element des Showroms ist ein Schrein der mit Decken und Fellen ausgekleidet ist, in seiner Machart an eine Hütte erinnert. Es gibt keine Tür. Der Blick fällt hinein und hinaus. “Das ist ein Tempel.” sagt Violetta mit Blick die bunte Holzkonstruktion. “In Thailand hat jeder einen Schrein vor dem Haus für den Hausgeist und ich habe das in groß nachgebaut.” Daneben wird es auch als Kuschelhaus genutzt. Der Hausgeist wird hier förmlich willkommen geheissen.

Der Showroom. An den Wänden lehnen die Bilder, die bunten Farben prägen die Raum-Atmosphäre. "Ich umgebe mich schon gerne mit den Farben, mir ist es wichtig die eigene Arbeit vor Augen zu haben und ich leben einfach gerne mit ihnen.“ Der weitläufige Raum ist auch als Showroom gedacht, an dem Violetta Gäste und KundInnen empfängt “SammlerInnen oder KuratorInnen kommen oft hierher und dann ist es mir auch wichtig, dass die Arbeit gleich präsent ist. Durch die Atmosphäre geniessen es die Leute hier zu sein, bauen dann eine Beziehung zur Arbeit auf je länger sie im Raum sind. Wenn ihnen die Atmosphäre gefällt sprechen sie die Bilder auch automatisch mehr an.„